Allgemein

Kastration bedeutet beim männlichen Tier die Entfernung der Hoden und beim weiblichen Tier die Entfernung der Eierstöcke und der Gebärmutter. Bei Katzen ist die Kastration seit 2007 gesetzlich verpflichtend (Tierschutzgesetz). Bei allen anderen Tierarten ist die Entscheidung zur Kastration eine individuelle und sollte immer den Lebensumständen des Besitzers / der Besitzerin und des Tieres entsprechen.

Bei allen Tierarten ist zu bedenken, dass die Kastration ein operativer Eingriff ist. Auch bei dieser Routineoperation gibt es immer ein gewisses Narkoserisiko. Das versuchen wir, durch manuelle und instrumentelle Narkoseüberwachung zu minimieren. Bevor Sie sich zu einer Kastration entscheiden, bieten wir Ihnen im Rahmen eines Beratungsgesprächs die Möglichkeit an, mit uns die individuellen Vor- und Nachteile einer Kastration für Ihr Tier zu besprechen. Damit wollen wir Ihnen bei der Entscheidung behilflich sein.

Kastration von Hunden

Was spricht für eine Kastration bei einem Rüden?

Ihr Rüde…

  • hat viel Kontakt zu nicht kastrierten Hündinnen
  • ist hypersexuell
  • ist aggressiv gegenüber anderen Rüden
  • markiert im Haus

Medizinische Vorteile einer Kastration

Die Kastration wirkt vorbeugend gegen folgende Erkrankungen:

  • Hodenentzündung / Hodentumor
  • Prostataentzündung
  • Hyperplasie der Duftdrüsen am Schwanz und am After

Mögliche Nachteile einer Kastration

  • Neigung zu Übergewicht: Damit Ihr Rüde nicht übergewichtig wird, kann mit kontrollierter Fütterung und ausreichender Bewegung entgegengewirkt werden.
  • Eine Narkose und eine Operation bergen stets ein Grundrisiko.

Vorgehen bei der Kastration

Vereinbaren Sie für den Eingriff bitte einen Termin mit uns!

Für die Kastration sollte Ihr Rüde über 6 Monate alt sein. Am Tag des Eingriffs muss der Hund nüchtern sein. Das heißt, dass der Hund am Vortag das letzte Futter bekommt. Wasser trinken ist auch am Tag der Operation erlaubt.

In der Praxis wird Ihr Hund abgewogen, untersucht und bekommt dann zunächst eine Sedierung. Anschließend wird die Narkose eingeleitet. Sie können bei Ihrem Hund bleiben, bis er eingeschlafen ist. Die Operation selbst dauert etwa 45 Minuten. Damit Sie beim Aufwachen Ihres Hundes dabei sein können, rufen wir Sie rechzeitig an.

Der Operationsverlauf und die Nachsorge werden ausführlicher in unserer Praxis besprochen. Die Nahtentfernung erfolgt 8 – 10 Tage nach der Operation.

Was spricht für die Kastration einer Hündin?

Ihre Hündin…

  • hat viel Kontakt zu nicht kastrierten Rüden: das Risiko einer ungewollten Deckung besteht
  • verschmutzt die Wohnung während der Läufigkeit

Medizinische Vorteile einer Kastration

Auch bei der Hündin hat das Kastrieren eine vorbeugende Wirkung gegen einige Erkrankungen:

  • Die Hündin kann keine Tumore mehr an Eierstöcken oder Gebärmutter bekommen.
  • Es kann keine eitrige Gebärmutterentzündung mehr entstehen. Diese Krankheit kommt bei älteren, nicht kastrierten Hündinnen relativ häufig vor.
  • Bei frühzeitiger Kastration (nach der ersten Läufigkeit) wird das Risiko von Gesäugetumoren stark reduziert.

Mögliche Nachteile einer Kastration

  • Nach einer Kastration neigt die Hündin zu Übergewicht. Dieses Risiko vermindern Sie mit kontrollierter Fütterung und ausreichender Bewegung.
  • Inkontinenz: Durch den Wegfall der Hormone kann es einige Jahre nach der Kastration bei einem geringen Prozentsatz der Hündinnen zu Inkontinenz kommen. Dies äußert sich durch Harnträufeln, vor allem im Liegen. Betroffen sind hauptsächlich große Hunderassen, wobei bestimmte Rassen prädisponiert sind (Dobermann, Rottweiler, Deutscher Schäferhund, Deutsche Dogge). Es gibt jedoch eine wirksame medikamentöse Therapie gegen die Inkontinenz.
  • Eine Narkose und eine Operation bergen stets ein Grundrisiko.

Wie läuft die Kastration einer Hündin ab?

Für die Kastration einer Hündin brauchen Sie einen Termin. Falls Sie mit ihr noch nicht bei uns waren, sollten Sie vorher in die Praxis kommen, damit wir die Hündin untersuchen und abwiegen können.

Wir empfehlen, die Kastration erst nach der ersten Läufigkeit durchzuführen. Optimal sind immer 2 – 3 Monate nach der Läufigkeit. Zu diesem Zeitpunkt sind die Eierstöcke nicht mehr hormonell aktiv; es gibt weniger Komplikationen während der Operation und die hormonelle Umstellung ist für die Hündin nicht so groß.

Für die Operation muss die Hündin nüchtern sein: Sie erhält am Vortag der Operation das letzte Futter, Wasser ist erlaubt. Gehen Sie vorher noch mit Ihrer Hündin spazieren, damit die Blase entleert ist. Sie sollten sich am Tag der Operation viel Zeit für die Hündin nehmen; am Besten den ganzen Tag. Idealerweise können Sie die nächsten Tage auch noch zu Hause sein.

Vor der Operation wiegen und untersuchen wir die Hündin in unserer Praxis. Sie können bei ihr bleiben, bis die Narkose eingeleitet ist. Die Operation dauert etwa 90 Minuten. Wir rufen Sie rechtzeitig an, damit Sie beim Aufwachen dabei sein können. Anschließend besprechen wir, was Sie nach der Operation beachten müssen. Am Tag nach der Operation ist eine Kontrolle vorgesehen, die Nahtentfernung ist 8 – 10 Tage später.

Kastration von Katzen

Laut Tierschutzgesetz ist es verpflichtend, alle Katzen außer Zuchttiere kastrieren zu lassen. Zuchttiere müssen gemeldet sein.

Was spricht für die Kastration eines Katers?

Ihr Kater…

  • markiert im Haus: Bei einer frühzeitigen Kastration kann das Markieren fast immer verhindert werden. Außerdem fällt nach der Kastration der typische „Katergeruch“ weg.
  • verwickelt sich in Raufereien mit anderen Katzen: Das Revierverhalten ist bei nicht kastrierten Katern deutlich ausgeprägt. Bei kastrierten Katern kommen Bissverletzungen hingegen viel seltener vor.
  • hat er ein bedeutend größeres Revier als seine kastrieren Artgenossen wenn er nicht kastriert ist. Durch diese Reviere verlaufen oft größere Straßen. Deshalb ist er eher Opfer von Autos und LKWs. Beim kastrierten Kater sinkt das Risiko.

Mögliche Nachteile einer Kastration

  • Ihr Kater kann an Gewicht zulegen: Um Übergewicht zu vermeiden, achten Sie auf eine kontrollierte Fütterung.
  • Eine Narkose und eine Operation bergen stets ein Grundrisiko.

Wie läuft die Kastration eines Katers ab?

Bitte vereinbaren Sie einen Termin zur Kastration. Falls ihr Kater eine Rassekatze ist bitten wir sie das bei der Terminvergabe bekannt zu geben, da diese oft ein höheres Narkoserisiko haben und sie daher eine besonders schonende Narkose bekommen. Ihr Kater sollte nüchtern sein. Geben Sie ihm deshalb 6 – 8 Stunden vor der Operation kein Futter. Die Operation selbst dauert 15 – 20 Minuten. Danach können Sie ihn wieder mit nach Hause nehmen. Im Anschluss an die Operation besprechen wir, was Sie beachten sollten.

Was spricht für die Kastration (Sterilisation) einer Katze?

  • Ungewollte Deckung: Freigängerkatzen, die nicht kastriert sind, werden mehrmals im Jahr trächtig. Das führt nicht nur zu einer großen Anzahl an Katzenwelpen, sondern ist auch für das Muttertier eine große körperliche Belastung.
  • Dauerrolligkeit: Sind Katzen nicht kastriert und werden auch nicht gedeckt, neigen sie dazu, dauerrollig zu werden. Die Abstände zwischen den Rolligkeiten werden immer kürzer. Dabei werden die Katzen sehr unruhig, fressen schlecht, nehmen ab und bekommen ein struppiges Haarkleid.
  • Kastrierte Katzen können keine eitrige Gebärmutterentzündung, Tumore der Eierstöcke oder Gebärmutter bekommen.

Mögliche Nachteile einer Kastration (Sterilisation)

  • Ihre Katze kann an Gewicht zulegen: Um Übergewicht zu vermeiden, achten Sie auf eine kontrollierte Fütterung.
  • Eine Narkose und eine Operation bergen stets ein Grundrisiko.

Wie läuft die Kastration (Sterilisation) einer Katze ab?

Für die Kastration einer Katze brauchen Sie einen Termin. Die Katze muss nüchtern sein. Sie darf 6-8 Stunden vor der Operation kein Futter zu sich nehmen; Wasser ist erlaubt. Optimalerweise sollte die Katze zu diesem Zeitpunkt nicht rollig sein. Die Operation dauert etwa 45 Minuten. Danach können Sie die Katze gleich wieder mit nach Hause nehmen. Wir besprechen, was nach der Operation beachtet werden muss. Die Nahtentfernung ist 14 Tage nach der Operation.

Kastration von Kaninchen

Was spricht für die Kastration eines männlichen Kaninchens?

  • Ungewollte Deckung: Werden männliche und weibliche Kaninchen gemeinsam gehalten, vermehren sich die Kaninchen sehr schnell. Schon unmittelbar nach der Geburt kann das Weibchen wieder gedeckt werden.
  • Aggression gegen andere männliche Kaninchen: Meist verstehen sich kastrierte Männchen untereinander besser als nicht kastrierte. Da jedes Kaninchen auch einen eigenen Charakter hat und sich manche Kaninchen einfach nicht verstehen, ist die Kastration jedoch nicht immer die Lösung.
  • Markieren: Nicht kastrierte Kaninchen neigen deutlich mehr dazu, Ihre Duftspuren zu hinterlassen.

Was spricht für die Kastration eines weiblichen Kaninchens?

  • Scheinträchtigkeit: Manche weibliche Kaninchen werden regelmäßig scheinträchtig. Dabei rupfen sie sich das Fell am Bauch aus und zeigen ein für die Trächtigkeit typisches Nestbauverhalten, ohne dass eine Trächtigkeit vorliegt. Die einzige Lösung für dieses Problem ist die Kastration.
  • Ungewolte Deckung: Kaninchen vermehren sich sehr schnell, wenn Männchen und Weibchen gemeinsam gehalten werden.
  • Gebärmutterentzündung; Pyometra/Hämometra.

Mögliche Nachteile einer Kastration

Bei Kaninchen ist das Narkoserisiko größer als bei anderen Tierarten. Die Kastration ist beim Weibchen ein größerer Eingriff als beim Männchen. Um Nachwuchs zu verhindern ist es deshalb sinnvoller, das Männchen zu kastrieren, wenn beim Weibchen keine medizinische Notwendigkeit vorliegt.

Wie läuft die Kastration eines Kaninchens ab?

Für die Kastration von Kaninchen ist ein Termin notwendig. Die Tiere müssen für die Operation nicht nüchtern sein. Da das Narkoserisikogrößer ist als bei anderen Tierarten, bleiben die Kaninchen nach der Operation den ganzen Tag zur Beobachtung in unserer Praxis. Erst, wenn sie ganz aus der Narkose erwacht sind, gehen sie nach Hause. Die Kaninchen werden daher morgens abgegeben und können in der Nachmittagsordination abgeholt werden.

Kastration von Meerschweinchen

Was spricht für die Kastration eines männlichen Meerschweinchens?

  • Ungewollte Deckung
  • Aggression gegen andere Männchen

Was spricht für die Kastration eines weiblichen Meerschweinchens?

  • Vermeidung von Tumoren oder Zysten der Eierstöcke
  • Prophylaxe von Entzündungen der Gebärmutter

Mögliche Nachteile einer Kastration

Bei Meerschweinchen (sowie bei Kaninchen) ist das Narkoserisiko deutlich höher als bei anderen Tierarten.

Wie läuft die Kastration eines Meerschweinchens ab?

Für die Kastration von Meerschweinchen ist ein Termin notwendig. Die Tiere müssen für die Operation nicht nüchtern sein. Da das Narkoserisikogrößer ist als bei anderen Tierarten, bleiben die Meerschweinchen nach der Operation den ganzen Tag zur Beobachtung in unserer Praxis. Erst, wenn sie wieder ganz aus der Narkose erwacht sind, gehen sie nach Hause. Die Meerschweinchen werden daher morgens abgegeben und können in der Nachmittagsordination abgeholt werden.

Kastration von Frettchen

Was spricht für die Kastration eines Frettchens?

Weibliche Frettchen, die nicht zur Zucht herangezogen werden, sollen unbedingt kastriert werden, da es sonst zu Hyperöstrogenismus kommt. Der Überschuss an Östrogen bewirkt im Körper eine Knochenmarksdepression. Dadurch kommt es zur Abmagerung, zu Blutarmut, Infektionsanfälligkeit und endet immer tödlich.

Vorteile bei weiblichen Frettchen:

  • Schutz vor Hyperöstrogenismus wenn die Weibchen nicht gedeckt werden
  • Vermeidung des speziesspezifischen Geruchs

Vorteile bei männlichen Frettchen

  • Schutz vor ungewollter Deckung
  • Vermeidung des speziesspezifischen Geruchs

Mögliche Nachteile einer Kastration

Zu beachten ist das Risiko einer Narkose und einer Operation.

Wie läuft die Kastration eines Frettchens ab?

Für die Kastration eines Frettchens brauchen Sie einen Termin. Das Frettchen muss vorher nüchtern sein. Verabreichen Sie ihm 6 – 8 Stunden vor der Operation kein Futter; Wasser ist erlaubt. Was Sie nach der Kastration Ihres Frettchens beachten müssen, besprechen wir anschließend mit Ihnen in der Ordination.

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  Ordinationszeiten

Tag Zeit
Montag 09:00 – 11:00
16:00 – 19:00
Dienstag 09:00 – 11:00
16:00 – 19:00
Mittwoch 09:00 – 11:00
16:00 – 19:00
Donnerstag 09:00 – 11:00
16:00 – 19:00
Freitag 09:00 – 11:00
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